Sammelsurium

 

Willkommen bei Sammelsurium – deinem virtuellen Schatzkästchen der Kuriositäten! Tauche ein in eine Welt voller Witz, Erstaunen und Sonderbarkeiten. Hier sammeln sich die skurrilsten Fundstücke des Lebens. Lass dich überraschen und entdecke das Ungewöhnliche – denn bei Sammelsurium ist nichts gewöhnlich!

 


Ada Lovelace     Afrikanische Zeit       Atlantropa       Caffé sospeso    Couvade-Syndrom   Damenkarte      Doping     Einstein-Kachel   Fremdsprachen-Akzent-Syndrom      Gambia      Handschlag      Hedy Lamarr      Honiganzeiger   Hurenkind   Käseparadoxon    Küchendeutsch      Kürzester Krieg      Löffelliste      Männer lieben Scharfes      Nasenzyklus     Petersiliengasse      PolishedMan      Roggenmuhme      Roseninsel      Schmiergeld      Schraubenbaum     Schusterjunge      Schwefelperle     Schwundgeld     Sünden     Türrahmen-Effekt   Venustraphobie

 

Ada Lovelace

Augusta Ada King-Noel, Countess of Lovelace, allgemein als Ada Lovelace bzw. Lady Lovelace bekannt (geborene Hon. Augusta Ada Byron; * 10. Dezember 1815 in London; † 27. November 1852 ebenda), war eine britische Mathematikerin und Gesellschaftsdame. Sie war die Tochter des Dichters Lord Byron. Sie gilt als erste Erstellerin von Computerprogrammen.

 

Afrikanische Zeit

Ein Faktor, der immer wieder erwähnt wird, wenn man das paradoxe Glück vieler Afrikaner erklären will, ist der lockere Umgang mit der Zeit. Wer mit diesem Aspekt der traditionellen afrikanischen Kultur nicht vertraut ist, verwendet den Begriff „afrikanische Zeit“ manchmal in einem abschätzigen Sinn. Aber dabei vergisst man, daß der hohe Wert, den wir der Pünktlichkeit und der gewinnbringenden Verwendung der Zeit bemessen, häufig auf Kosten unserer zwischenmenschlichen Bedürfnisse geht. Die "afrikanische Zeit" wird mit einer sozialen Uhr gemessen. Die Menschen nehmen sich Zeit füreinander. Außerdem gibt es in fast allen afrikanischen Gesellschaften eine Formulierung, die soviel wie „eine Sorge“ bedeutet – eine Einstellung, die viel einfacher wird, wenn die Zeit keine Bedrohung mehr darstellt. Ebenso leiden viele Afrikaner nicht an der modernen Illusion, jeder Einzelne habe sein Leben total im Griff oder die Welt müsse auf jedes Fingerschnippen reagieren. Die Zeit vermischt sich mit dem natürlichen Bedürfnis, zu lachen und sich über die Gesellschaft anderer Menschen zu freuen. John F. Schuhmaker

 

Atlantropa – Austrocknung des Mittelmeeres

Atlantropa ist die Bezeichnung eines monumentalen Staudamm-Projektes in der Straße von Gibraltar und bei den Dardanellen, das der deutsche Architekt Herman Sörgel ab 1928 bis zu seinem Unfalltod im Jahre 1952 geplant und bekannt gemacht hat. Das Konzept basierte auf der Beobachtung, dass ständig Wasser aus dem Atlantik und dem Schwarzen Meer in das Mittelmeer strömt, da dort mehr Wasser verdunstet, als seine Zuflüsse ausgleichen. Durch einen Staudammbau sollte dieser Zufluss einerseits verringert werden, um zur Neulandgewinnung den Meeresspiegel abzusenken, andererseits sollte der Restzufluss zur Stromerzeugung mittels Wasserkraft genutzt werden. Anfang der 1920er Jahre begann Sörgel zusammen mit dem Schweizer Ingenieur Bruno Siegwart die Planung des Staudamms Atlantropa an der Meerenge von Gibraltar. Sie entschieden sich bei den Planungen nicht für die schmalste Stelle, sondern für eine circa 20 Kilometer westlich davon gelegene. Nach Sörgels Aufzeichnungen sollte allein das Fundament 2,5 Kilometer breit und bis zu 300 Meter hoch sein. Die Bauzeit wurde mit zehn Jahren veranschlagt. In vier Schichten sollten je 200.000 Arbeiter eingesetzt werden. Ungeklärt blieben die logistischen Probleme bei der Baumaterialbeschaffung und dem Arbeitertransport.
Herman Sörgel (eigentlich Hans Otto Herman Sörge; * 2. April 1885 in Regensburg; † 25. Dezember 1952 in München) war ein deutscher Architekt des Expressionismus (Bauhaus) und Kulturphilosoph, der sich mit Raumtheorie und geopolitischen Fragestellungen beschäftigte. Bekanntheit erlangte Sörgel vor allem durch sein Atlantropa-Projekt, mit dem er Ende der 1920er Jahre vorschlug, das Mittelmeer durch Staudämme vom Atlantik sowie vom Schwarzen Meer zu trennen und gleichzeitig zur Landgewinnung um 100 Meter abzusenken.

 

Caffè sospeso

Der Caffè sospeso (dt. schwebender Kaffee oder aufgeschobener Kaffee) ist eine lokale Besonderheit der neapolitanischen Kultur. Seit der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert etablierte sich in vielen Bars der Stadt der Brauch, außer dem eigenen Kaffee auch einen weiteren Kaffee zu bezahlen. Dieser Kaffee wird vom Barista notiert und auf Nachfrage an einen Bedürftigen ausgeschenkt.

 

Couvade-Syndrom

Als Couvade-Syndrom (franz. couver, ausbrüten) bezeichnen Wissenschaftler das Phänomen von entstehenden Schwangerschaftssymptomen beim Mann, wenn er mit einer schwangeren Frau zusammen ist. Es kommt beim Mann zu Symptomen wie Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen, anwachsendem Bauch, Erbrechen u. ä. Vor allem besonders mitfühlende Männer würden laut Forschermeinung zu „Parallelschwangerschaften“ oder „Sympathieschmerz“ neigen. Auch die Hormone einiger Männer verändern sich während der Schwangerschaft der Partnerin. Dabei steigt die Produktion von Prolaktin, das für das Wachstum der Brustdrüsen verantwortlich ist, und von Östrogen, dem weiblichen Sexualhormon. Auch das Stresshormon Cortisol wird bei einigen Männern vermehrt produziert. Einige Evolutionsbiologen mutmaßen, mit diesem Mechanismus solle väterliche Fürsorge in Gang gesetzt werden.

 

Damenkarte

Eine Damenkarte ist eine Speisekarte, die speziell für weibliche Gäste konzipiert wurde. Die Besonderheit besteht darin, daß keine Preise genannt werden, da die Damen von den Herren eingeladen werden und sie sich über die Preise keine Gedanken machen sollen.

 

Doping

Das Wort „Doping“ kommt aus dem Englischen und ist das Gerundium des Verbs to dope (= Drogen verabreichen). Sein etymologischer Ursprung liegt im Afrikaans, einer vom Niederländischen abgeleiteten Sprache in Südafrika: Bei Dorffeiern der Einheimischen wurde ein schwerer Schnaps, der so genannte „Dop“, getrunken – die Afrikaaner übernahmen das Wort und gebrauchten es als generelle Bezeichnung für Getränke mit stimulierender Wirkung. Aus dem Afrikaans fand das Wort seinen Weg ins Englische, wo es schließlich im Zusammenhang mit Aufputschmitteln, die bei Pferderennen zum Einsatz kamen, verwendet wurde. Als der Begriff 1889 zum ersten Mal in einem englischen Lexikon auftauchte, bezeichnete er entsprechend auch die Verabreichung einer Mischung aus Opium und verschiedenen Narkotika an Rennpferde.

 

Einstein-Kachel

Einstein-Kachel   Das Einstein-Problem ist ein mathematisches Problem aus der Diskreten Geometrie. Dabei ist eine geometrische Form gesucht, die man in gedrehten, verschobenen und/oder gespiegelten Kopien ohne Überlappung aneinanderfügen kann, so dass die gesamte Ebene lückenlos damit bedeckt (parkettiert) ist. Zusätzlich soll diese Form die Eigenschaft haben, dass damit keine Parkettierung mit periodisch wiederkehrendem Muster – wie auf einer Tapete – erzeugbar ist. Das Problem galt jahrzehntelang als ungelöst; 2023 wurden erstmals zwei Lösungen vorgeschlagen. Der Name des Problems ist eine humoristische Anspielung auf Albert Einstein und besagt, daß nur eine Form („ein Stein“) die Ebene parkettieren soll.

 

Fremdsprachen-Akzent-Syndrom

Das Fremdsprachen-Akzent-Syndrom (FAS, engl.: foreign accent syndrome, auch foreign language syndrome, FLS) ist eine seltene neurologische Erkrankung, die gelegentlich nach einem Schlaganfall oder einem Schädel-Hirn-Trauma auftritt. Die Erkrankung äußert sich in einer Änderung der Sprachmelodie des Patienten, die von Außenstehenden häufig als Akzent einer Fremdsprache interpretiert wird. So ist beispielsweise der Fall einer Norwegerin bekannt, die nach einer Schädelverletzung scheinbar mit deutschem Akzent sprach. Eine Thüringerin spricht nach ihrem dritten Schlaganfall nur noch mit Schweizer Akzent. In einem anderen bekannten Fall sprach eine Engländerin nach einem heftigen Migräne-Anfall mit einem scheinbar französischen Akzent. Eine US-Amerikanerin spricht nach einer Operation mit Zahnentfernung britischen Akzent. Ein 17-jähriger Niederländer konnte nach Aufwachen aus der Narkose nach einer Knieoperation für 24 Stunden seine Muttersprache weder verstehen noch sprechen, sondern sprach stattdessen Englisch, welches er in der Schule gelernt hatte. Der Verlust des gewohnten Sprachmusters sowie die Reaktionen des persönlichen Umfeldes können für die Betroffenen zu schweren psychischen Belastungen führen.

 

Wie wurde die Größe von Gambia bemessen?

In der Kolonialzeit wurden Grenzen oft willkürlich gezogen. Streit und Krieg waren die Folgen – von denen einige bis heute dauern. Der langgezogene westafrikanische Staat Gambia ist mit seinen 11000 Quadratkilometern der kleinste des afrikanischen Festlands. Der ungewöhnliche Grenzverlauf Gambias ergibt sich aus der Tatsache, daß dies die Reichweite der Kanonen der britischen Schiffe auf dem schiffbaren Teil des Flusses war. Seit dem frühen 17. Jahrhundert beanspruchten die Briten das Privileg des Handels in Gambia. Aber bald schon kam es deswegen zum Streit mit Frankreich. Die seltsame Grenze von Gambia entspricht der Reichweite der Kanonen der englischen Schiffe auf dem schiffbaren Teil des Flusses.

 

Handschlag

Menschen nutzen, wenn auch meist unbewusst, viele flüchtige soziale Duftsignale zum Austausch mit anderen – und dabei spielt die eigene Hand als Geruchsprobensammler offenbar eine bis dato unterschätzte Rolle, glauben Forscher aus Israel nach Experimenten mit 271 nichts ahnenden Freiwilligen. Die Wissenschaftler hatten sich zuvor darüber gewundert, wie erstaunlich häufig Mann und Frau scheinbar nebenbei an ihrer eigenen Hand schnüffelten. Dies verstärkt sich deutlich, wenn die Hand vorher eingesetzt wurde, um einen fremden anderen per Handschlag zu begrüßen, zeigen die versteckt gefilmten Experimente: Bald nach der Begrüßung – sobald sie sich unbeobachtet wähnten – rochen die Probanden dann doppelt so häufig, wohl unbewusst kontrollierend, an ihrer Hand. Dieses Verhalten mag dazu dienen, das fremde Gegenüber auch olfaktorisch einzuordnen, vermuten die Forscher.


 

Hedy Lamarr

Hedy Lamarr: Filmschauspielerin und Erfinderin
Nach Beginn ihrer Filmkarriere in Österreich wurde sie ab Ende der 1930er Jahre zum Hollywood-Star. Für ihre Erfindung, eine
Funkfernsteuerung für Torpedos, die sie im Zweiten Weltkrieg im Dienste der US Navy und der Alliierten zu entwickeln begann, wurde sie im Jahr 2014 in die National Inventors Hall of Fame aufgenommen. Hedy Lamarr, die sich als Gegnerin des Nationalsozialismus im Zweiten Weltkrieg auf die Seite der Alliierten stellte, entwickelte 1940 ein Patent für die Funkfernsteuerung von Torpedos. Diese sollte durch selbsttätig wechselnde Frequenzen schwer anzupeilen und weitgehend störungssicher sein. Zu der Erfindung kam es, als sie und der Komponist George Antheil für sein Ballet Mécanique 16 Pianolas untereinander und mit einem Film zu synchronisieren hatten, was über gleichzeitig ablaufende Klavierrollen (Lochstreifen) gelang. Das Problem bei der Funkfernsteuerung lösten sie mittels identischer Lochstreifen in Sender und Empfänger. Dadurch waren die gleichzeitigen Frequenzwechsel möglich. Lamarr soll als Frau des Waffenherstellers Fritz Mandl Zugang zu geheimen Informationen auch im Bereich der Funktechnik gehabt haben.

 

Honiganzeiger

Die Honiganzeiger sind eine Familie in der Ordnung der Spechtvögel. Der Verbreitungsschwerpunkt ist Westafrika und der Oberlauf des Kongo. Ihren Namen haben diese Vögel aufgrund einer außergewöhnlichen Verhaltensweise: Vertreter dieser Arten ziehen allein oder in kleinen Gruppen umher und lenken die Aufmerksamkeit eines Menschen durch lautes Rufen auf sich. Dann fliegen sie kurze Strecken und warten darauf, dass man ihnen folgt. Hat der Honiganzeiger zu einem Bienennest geleitet, wartet er, bis sein „Partner“ (der Mensch) es gefunden und aufgebrochen hat, wozu er selbst nicht in der Lage ist. Anschließend frisst der Honiganzeiger von den verbliebenen Insekten und Wabenresten.

 

Hurenkind

So wird die letzte Zeile eines Absatzes bezeichnet, wenn sie zugleich die erste einer neuen Seite oder Spalte ist. Einem alten Vorurteil nach wussten Hurenkinder nicht, wer ihr Vater war – ihre Herkunft war unklar. Verarmt bettelten sie auf der Straße. Verrutscht die letzte Zeile eines Absatzes auf die nächste Seite, weiß man beim Aufblättern dieser Seite nicht, auf welchen Inhalt sich diese erste Zeile bezieht. Die Herkunft der oben auf der Seite stehenden Zeile ging also verloren wie die eines Hurenkindes. Hurenkinder gelten im Schriftsatz als schwere handwerkliche Fehler, insbesondere dann, wenn sie auf die Rückseite des Blattes geraten.

 

Käseparadoxon

Je mehr Käse, desto mehr Löcher.

Je mehr Löcher, desto weniger Käse.

Also: Je mehr Käse, desto weniger Käse.

 

Küchendeutsch

Küchendeutsch (Englisch: Namibian Black German oder NBG) ist eine deutsch-basierte, nicht-kanonische Kontaktsprache in Namibia (ähnlich wie Unserdeutsch in Neuguinea). Küchendeutsch wird heute nur noch von etwa 15.000 hauptsächlich älteren Namibiern und früheren Angestellten der ehemaligen Kolonialherren verwendet, wovon sich auch der Name „Küchendeutsch“ ableitet. Die Sprecher beherrschen meist außerdem entweder Afrikaans oder Hochdeutsch.

 

Der kürzeste Krieg der Weltgeschichte

Am 27. August 1896 geschah der offiziell kürzeste Krieg der Weltgeschichte: Der britisch-sansibarische Krieg dauerte 38 Minuten, er begann um 9 Uhr morgens und dauerte bis 9.38 Uhr. Zwei Tage vorher war der Sultan gestorben, einer seiner Söhne wollte den Thron erben. Das passte dem britischen Admiral Harry Rowson nicht. Er stellte ein Ultimatum und beschoss von Kriegsschiffen aus den Palast, bis der selbsternannte Sultan flüchtete.

 

Löffelliste

Eine Löffel-Liste (engl. Bucketlist) ist eine Liste mit Dingen, die man erledigt oder erlebt haben möchte, bevor man „den Löffel abgibt“

 

Männer lieben Scharfes

Hormon der Helden, Gauner und Liebhaber: Testosteron erhöht auch das Verlangen nach Chili Ein hoher Testosteronspiegel führt bei Männern laut einer Studie zu eipiem stärkeren Verlangen nach scharfen Speisen. Forscher im französischen Grenoble untersuchten, ob es einen Zusammenhang zwischen dem männlichen Sexualhormon und der Vorliebe für scharfes Essen gibt. 114 Männer im Alter zwischen 18 und 44 Jahren nahmen teil. Unter dem Vorwand, sie würden für ein Unternehmen eine Verköstigung orga-nisieren, servierten sie den Männern einen Teller Püree und stellten je 50 Dosen Tabasco-Chilisauce und 80 Dosen Salz dazu. Zuvor hatten sie den Probanden eine Speichelprobe entnommen, um deren Testosteronspiegel zu messen. Die Teilnehmer konnten selbst entscheiden, wie sie ihr Püree würzten. Nach dem Essen sollten sie die Speise bewerten und angeben, ob sie nach ihrem Geschmack beispielsweise salzig, scharf, mehlig oder cremig war. Die Auswer-tung ergab zum einen, dass diejenigen Männer mit einem hohen Testosteron-spiegel besonders viel Tabasco in ihr Essen mischten. Einen Zusammenhang zwi-schen der Zugabe von Salz und dem Testosteronspiegel konnten die Forscher dage-gen nicht feststellen. Der Sozialpsychologe Laurent Bgue sagte, die Studie bestätige andere Arbeiten, wonach es einen Zusammenhang zwischen dem Testosteronspiegel und der finanziellen, sexuellen und verhaltensmäßigen Risi-kobereitschaft gibt. Und: Das Hormon stärke das Ver-langen nach Empfindungen. Menschen mit viel Testosteron gingen oft höhere Risi-ken ein. "Es ist auch möglich, dass der regelmäßige Verzehr von scharfen Spei-sen den Testostkonspiegel erhöht " Aber das sei bis-lang erst bei Nagetieren festgestellt worden. Das Sexualhormon Testosteron wurde in 85 000 Studien untersucht. Der US-Wissenschaftler James Dabbs nannte es das Hor-mon der Helden, der Gauner und der Liebhaber.

 

Nasenzyklus 

Der Nasenzyklus beschreibt in der Medizin eine wechselseitige Änderung der Nasenschleimhautschwellung in den beiden Nasenkammern. Das heißt, daß immer nur ein Nasenloch arbeitet, während das andere sich ausruht. Beschrieben wurde dieses Phänomen erstmals 1895 von dem Arzt Richard Kayser.

 

 

Petersiliengasse

Tatsächlich mit dem Namen Peter verwandt ist das Wort Petersilie, das über das lateinische „petroselinum“ aus der griechischen Zusammensetzung „petroselinon“ stammt, die aus petra, petros „Fels“ und selinon „Eppich“ besteht (mit „Eppich“ wurden früher mehrere Pflanzen bezeichnet, unter anderem Sellerie und Efeu).
In früheren Zeiten galt die
Petersilie als Aphrodisiakum, das Liebestränken von der Antike bis ins 18. Jahrhundert zugesetzt wurde. Die Athener nahmen an, dass sie die sexuelle Energie ihrer Krieger steigere, und verboten den Soldaten in Kampfzeiten den Genuss von Petersilie. Auch im Mittelalter stand dieser Aspekt des Krauts im Vordergrund, nur dass die Petersilie damals als Hexenkraut galt und daher den Ruch des Verbotenen hatte. Ein alter Spruch besagt: „Petersilie hilft dem Mann aufs Pferd, der Frau aber unter die Erd.“ Gemeint ist damit, dass Petersilie Männern als Potenz– und Frauen als Abtreibungsmittel diente. Die Gebiete, die wir heute als Rotlichtviertel kennen, wurden in alter Zeit Petersiliengasse genannt, weil dort Frauen arbeiteten, die sich Kinder nicht leisten konnten und angeblich zur Petersilie griffen, um sich der ungewollten Leibesfrüchte zu entledigen.


 

PolishedMan

Männer mit lackierten Nägeln erregen Aufmerksamkeit Als Costello wieder zu Hause in Australien ist, startet er die Kampagne „PolishedMan“ (auf Deutsch: polierter Mann), die Männer dazu aufruft, durch einen lackierten Fingernagel ein Zeichen gegen Kindesmissbrauch zu setzen. Der eine lackierte Nagel an einem der fünf Finger einer Hand steht dabei symbolisch dafür, daß eines von fünf Kindern weltweit Opfer sexueller Gewalt ist. Innerhalb kurzer Zeit befinden sich bei Instagram unter dem Hashtag PolishedMan 2.000 Bilder von Männern mit lackiertem Fingernagel.


 

Roggenmuhme

Die Roggenmuhme ist ein weiblicher Korndämon und Kinderschreck der deutschen Sage, der sich im Feld und Acker aufhält. Die Roggenmuhme geht im Feld auf und ab, ernährt sich vom Korn und reißt die unreifen Ähren aus. Wenn sie dem Bauer zürnt, so dorrt sie sein Feld aus und straft ihn auf diese Weise. Allgemein sorgt das Durchschreiten des Feldes durch die Roggenmuhme allerdings für Fruchtbarkeit. Bei der Ernte flieht sie in die letzte Garbe. Die Roggenmuhme erhält auch einen Anteil an der Ernte, der entweder stehen gelassen oder ins Feld geworfen wird. Diese Sitte soll die Roggenmuhme gnädig stimmen und ein fruchtbares nächstes Jahr herbeiführen. Die Wohnung der Roggenmuhme wird unterirdisch gedacht, im „Wurzelreich“ oder in einer Höhle. Die Roggenmuhme ähnelt Frau Holle und Perchta darin, dass sie die faulen Mägde straft, welche in den Zwölfnächten ihre Spinnrocken nicht abgesponnen haben. Daher heißt sie auch Rockenmör. Der Hauch der Roggenmuhme bringt Krankheit und Tod.


 

Roseninsel

Die Roseninsel (offiziell: Republik Roseninsel; Esperanto: Respubliko de la Insulo de la Rozoj; Italienisch: Repubblica dell’Isola delle Rose) war eine Mikronation auf einer künstlichen Plattform in der Adria und lag elf Kilometer vor Rimini. 1967 baute der italienische Ingenieur Giorgio Rosa eine 400 Quadratmeter große Plattform, die von neun Pylonen getragen wurde, auf der er u. a. ein Restaurant, eine Bar, einen Nachtclub, ein Souvenirgeschäft und ein Postamt unterhielt. Am 24. Juni 1968 rief Rosa die Unabhängigkeit der Insel unter dem Esperanto-Namen „Insulo de la Rozoj“ aus und erklärte sich zum Präsidenten. Bald darauf gab die Republik Roseninsel eine Reihe von Briefmarken heraus und hatte mit Mill eine eigene Währung. Die italienischen Behörden warfen Giorgio Rosa vor, mit der Roseninsel Touristen anzulocken und Steuern zu hinterziehen. Eine Einheit der Carabinieri landete schließlich auf der Plattform und übernahm die Kontrolle. Der „Regierungsrat“ soll zuvor ein Telegramm übermittelt haben, vermutlich an die italienische Regierung, um gegen die „Verletzung ihrer Souveränität und die Behinderung des Tourismus durch die militärische Besetzung“ zu protestieren. Am 13. Februar 1969 zerstörte die italienische Marine die Anlage mit Sprengstoff, was durch eine Briefmarke der Exilregierung Rosa verarbeitet wurde. Giorgio Rosa starb 2017.

 

Schmiergeld

Als Schmiergeld bezeichnet man in der heutigen Zeit eine Form der Bestechung. Diese war schon aus dem Mittelalter bekannt und so bedeutet schmieren auch bestechen. Historische Bedeutung Bei der Postkutsche war 1812 das Schmiergeld eine feste Gebühr von zwölf Kreuzern, die jeder Fahrgast zahlen musste. Wenn man die Achsen nicht regelmäßig schmierte, fraßen sich die Räder fest und es gab kein Fortkommen. Die Wartung musste an jeder Poststation vorgenommen werden. Dafür war die Gebühr fällig.

 

Schraubenbaum

Der afrikanische Schraubenbaum Pandanus candelabrum gibt Auskunft darüber, wo man Diamanten in der Erde finden kann. Ein Geologe der Universität Florida hat in einer Studie einen Zusammenhang zwischen dem sogenannten Pandanus candelabrum (eine Art Schraubenbaum) und Diamanten entdeckt. Die wählerische Pflanze gedeiht nämlich nur in sehr nährstoffreichem Boden; beziehungsweise besonders über Kimberlit-Röhren. Der Diamantabbau ist in Südafrika immer noch die Haupteinnahmequelle. Mit der gezielten Fokussierung auf Schraubenbäume können mit Hilfe von Satelliten- und Luftbildern Diamantvorkommen gefunden werden. Ein zielloses Graben könnte dadurch überflüssig werden.

 

Schusterjunge

So wird eine am Seiten- oder Spaltenende stehende Zeile eines neuen Absatzes bezeichnet, die auf der Folgeseite fortgesetzt wird. Früher waren es oft die Schuster, die Waisenjungen zur Lehre aufnahmen. Diese Schusterjungen mussten am Ende der Lehre den Haushalt verlassen und wussten die ganze Lehre über nicht, wohin sie danach gehen konnten. Schusterwerkstätten waren in der unteren Gebäudeetage. Hängt nur die erste Zeile eines Absatzes noch auf der Seite, weiß man beim Lesen dieser einsamen Zeile nicht, wie es weiter geht. Das Weitergehen der unten auf der Seite stehenden Zeile ist also ungewiss wie das Leben eines Schusterjungen.

 

Sünden

Sünden entstehen nach der klassischen Theologie aus sieben schlechten Charaktereigenschaften:

Superbia: Hochmut (Stolz, Eitelkeit, Übermut) / Avaritia: Geiz (Habgier, Habsucht) / Luxuria: Wollust (Ausschweifung, Genußsucht, Begehren, Unkeuschheit) / Ira: Zorn (Jähzorn, Wut, Rachsucht) / Gula: Völlerei (Gefräßigkeit, Maßlosigkeit, Unmäßigkeit, Selbstsucht) / Invidia: Neid (Eifersucht, Missgunst) / Acedia: Faulheit (Feigheit, Ignoranz, Überdruß, Trägheit des Herzens)

 

Schwefelperle

Das größte Bakterium der Welt
Eine neu entdeckte Bakterienart ist so groß, daß man sie sogar mit dem bloßen Auge erkennen kann, so häufig, daß sie in Meeressedimenten vor der Küste Namibias die beherrschende Art von Mikroorganismen darstellt, und ökologisch besonders wichtig, da sie die Stoffkreisläufe von Schwefel und Stickstoff miteinander verknüpft. Trotzdem wurde sie bislang von den Wissenschaftlern übersehen. Das poetisch als „Schwefelperle's“ (Thiomargarita namibiensis) bezeichneten Riesenbakterium hat sich gut an sein schwieriges Leben im Schlamm angepaßt: Es lebt von reduzierten Schwefelverbindungen aus dem Sediment und Nitrat aus dem Meerwasser und kann auch mal bis zu drei Monate hungern, wenn die Strömungen kein frisches Wasser nachliefern.

 

Schwundgeld

Schwundgeld ist eine alternative Form von Geld, die im Laufe der Zeit an Wert verliert. Es wird häufig in regionalen Tauschsystemen oder Experimenten mit dem Ziel verwendet, die Umlaufgeschwindigkeit von Geld zu erhöhen und lokale Wirtschaften anzukurbeln. Der schwindende Wert soll Anreize schaffen, das Geld schnell auszugeben oder zu investieren, anstatt es zu horten.

 

Türrahmen-Effekt

Der Gang durch eine Tür und das Vergessen
Wenn Sie mit einer Schere in der Hand in der Küche stehen und sich fragen, was Sie damit eigentlich vorhaben, sind Sie „Opfer“ eines häufig auftretenden Phänomens geworden. Sie sind durch eine Tür gegangen und haben – zack – vergessen, was sie eigentlich tun wollten. Klingt verrückt, ist aber tatsächlich wissenschaftlich bewiesen. Die Wissenschaft spricht in diesem Zusammenhang vom Türrahmen-Effekt. Dieser beschreibt das Phänomen, sich partout nicht mehr an Dinge erinnern zu können, die man Augenblicke zuvor noch erledigen wollte. Ähnlich ist das Phänomen etwas sagen zu wollen, kurz unterbrochen zu werden und sich dann nicht mehr daran erinnern zu können, was man eigentlich mitteilen wollte. Tatsächlich hat diese Mini-Amnesie etwas mit dem Gang durch eine Tür zu tun. In einer Studie der University of Notre Dame haben Psychologen bei Experimenten herausgefunden, dass unser Gedächtnis bestimmte Erinnerungen löscht, wenn wir eine Türschwelle überschreiten. Getreu nach dem Prinzip: aus den Augen, aus dem Sinn. Laut Forscher der Studie orientiert sich das menschliche Gedächtnis an Ereignissen.
Unser Gehirn erinnert sich so lange an bestimmte Dinge, bis ein neues Ereignis eintritt und das zuvor abgespeicherte in den Gedächtnis-Papierkorb verschiebt. Eine Türschwelle stellt für das menschliche Gehirn dabei so etwas wie eine Grenze dar. Dadurch werden Gedanken und Erinnerungen voneinander getrennt. Nehmen wir beispielsweise im Wohnzimmer eine Schere in die Hand und gehen damit in die Küche, um etwas zu zerschneiden, denkt unser Gehirn beim Gang durch die Tür: Oh, neuer Raum. Dann wird die Information aus Raum eins wohl nicht mehr so wichtig sein. Gegen diese plötzlich auftretende Vergesslichkeit können Sie nicht wirklich etwas tun. Es hat nichts mit einer geringen Gedächtnisleistung zu tun, sondern ist ein natürlich-neurologisches Phänomen, das auch den größten Gedächtniskünstler ereilen kann.

 

Venustraphobie

Die Venustraphobie beschreibt eine ausgeprägte Angst vor schönen Frauen. Diese Angst kann verschieden stark ausgeprägt sein und in Extremfällen zu dauerhafter Angst, Übelkeit, Schweißausbrüchen oder sogar Panikattacken führen. Der Begriff Venustraphobie ist eine Kombination aus den Worten „Venus“ (der römischen Göttin der Liebe, Schönheit und Fruchtbarkeit) und „Phobie”, was Angst bedeutet.

 

 

 

 

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